Kurz und gut: Alben von Die Zärtlichkeit, J Mahon und The Sweet Serenades

Die Zärtlichkeit Credit Eva Banas

Die Sounds & Books-Reviews zu den am 08.09.2023 erscheinenden Alben von Die Zärtlichkeit, J Mahon und The Sweet Serenades

von Gérard Otremba

Drei großartige Geheimtipps in der neuen „Kurz und gut“-Rubrik bei Sounds & Books. Das Debütalbum „Heimweh Meisterwerke“ der Kölner Indie-Pop-Band Die Zärtlichkeit, die Platte „Everything Has A Life“ des in Berlin lebenden, australischen Songwriters J Mahon sowie die Scheibe „Everything Dies“ des schwedischen Musikers Martin Nordvall, aka The Sweet Serenades, sind einer näheren Betrachtung wert.

Die Zärtlichkeit: Heimweh Meisterwerke

Es hat sich schon 2021 mit dem Song „France Gall“ angedeutet und findet im Debütalbum „Heimweh Meisterwerke“ seine vorläufige

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Vollendung. Die mittlerweile zu einem Quartett angewachsene Kölner Band Die Zärtlichkeit nimmt den Faden auf, den die leider nicht mehr existierende Formation Friedrich Sunlight fallen ließ. Feinster Indie-Pop, inspiriert von The Smiths, den Go-Betweens und Prefab Sprout, aber auch das Songwriting eines Michael Girke oder die schönsten Popmomente von Blumfeld mögen als Referenz herhalten. Und beim flotten „Südfriedhof“ fallen einem spontan Die Ärzte ein. In den zehn Songs stecken so wundervolle und häufig verspielte und wehmütige Melodien, dass man aus dem Schwärmen und Schwelgen gar nicht mehr rauskommt.

Neben den erwähnten Tracks gehören das von uns als Song des Tages vorgestellte „Ein kurzer Weg“, das hymnische „Stimmen“, das treibende „Star“ sowie das lässige und verträumte  „In meinen Träumen“ zu meinen Favoriten dieses vor Highlights strotzenden Albums. Was der großartige Albumtitel verspricht, löst die Platte ein. Die Zärtlichkeit erobert die Indie-Pop-Welt. Bestimmt. Sicherlich bald kein Geheimtipp mehr.

„Heimweh Meisterwerke“ erscheint am 08.09.2023 bei Tapete Records. (Beitragsbild: Die Zäertlichkeit von Eva Banas)                     

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J Mahon: Everything Has A Life

Nachdem Jarred Mahon unter bereits unter dem Pseudonym Emerson Snow Musik veröffentlicht hatte, trennte sich der australische Songwriter von seiner alten Plattenfirma, zog 2019 nach Berlin und debütiert nun unter seinem eigenen Namen. Einen Großteil von „Everything Has A Life“ entstand während eines Lockdown-Aufenthalts in Los Angeles, wo Mahon zwei Monate lag täglich schrieb und aufnahm. Das vorliegende Ergebnis ist ein prachtvoller Ausflug in die Glanzzeit des Songwriter-Pop. In den Sixties und Seventies liegt der Ursprung, auch das Album „Illinois“ von Sufjan Stevens geht als Referenz durch. J Mahon hat dreizehn schöne, schwelgerisch-schwärmerische, aber auch leise und melancholische Songs auf dem Album verewigt.

Psych- und Glam-Pop, LoFi-Folk, mal hymnisch und orchstral, mal zart und alles meisterlich. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Über das sehnsüchtig-romantische „Charly (Romantic Heart)“, das Kinks-hafte „All I Know“, das himmlische „Death Of The Ladies Man“, das überschwängliche „Every Part Of Me“, das sonnige „Gold States“ und all die anderen tollen Songs dieses herrlichen Albums. Das einen manchmal zum Weinen bringen kann und höchst erfreut.

„Everything Has A Life“ von J Mahon erscheint am 08.09.2023 bei Taxi Gauche Records.

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The Sweet Serenades: Everything Dies

Drei Jahre nach „City Lights“ veröffentlicht Martin Nordvall, aka The Sweet Serenades, sein neues Album. War der Vorgänger noch schwer von Synthies und programmierten Beats geprägt, finden sich auf „Everything Dies“ auch wesentlich verspieltere Klänge wieder. Der Titel verrät es schon, der Tod seines Vaters spielt eine wesentliche Rolle für den schwedischen Songwriter, aber genauso auch die Geburt seiner Tochter. Mit dem unterkühlten Electro-Wave-Indie-Pop-Titeltrack, in dem Nordvall ganz realistisch „You live and then you die / People die, just live with it“ konstatiert.

Marimba-Rhythmen bestimmen den Indie-Pop-Rock bei dem von uns als Song des Tages vorgestellten „Alkhila“ und da treibende „Don’t Cry“ gerät zu einem fröhlichen Track über Depressionen. Fast lieblich hingegen klingt das nachfolgende „Walk Away“. „Tonight we shine like diamonds“ singt Nordvall gemeinsam mit seiner Kollegin Jennie Abrahamson im neben „Alkhila“ vielleicht schönsten, verträumten, aber auch traurig stimmenden Song des Albums, „Hey Little Bird“. Und so funkelt auch dieses Album hell in der Nacht.

„Everything Dies“ von The Sweet Serenades erscheint am 08.09.2023.                 

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